Sie möchten aktiv im Netzwerk mitwirken?


Ein Netzwerk lebt von der Aktivität seiner Mitglieder.

Unterstützer und Partner, die gemeinsam mit uns die Anwendung pflanzlicher Proteine voranbringen wollen, sind gerne gesehen. Wenn Sie dazu Ideen haben und Anknüpfungspunkte sehen und/oder selbst eine aktive Rolle bei der Umsetzung übernehmen wollen und dazu Partner suchen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Gemeinsam mit Ihnen und weiteren Partnern erörtern wir Möglichkeiten im Netzwerk, die Ihren Interessen entsprechen und entwickeln Ideen zu deren Umsetzung.


Die Motivation


ProVeTchi fördert die Verwendung alternativer pflanzlicher Proteine, deren Verarbeitungstechnologien und -verfahren erst entwickelt werden. Die Modifizierung von pflanzlichen Proteinen einschließlich der Entwicklung und Verbesserung von Produkteigenschaften sowie anwendungstechnischer Eigenschaften sollen zu innovativen Anwendungen und Endprodukten führen, die einen wirtschaftlich relevanten Beitrag zu einer gesunden, pflanzenbasierten Ernährung leisten.

 

Das Innovationsnetzwerk will die Verwendung alternativer pflanzlicher Proteine z.B. aus Hanf, Quinoa, Kürbis etc. fördern. Ausgehend von neuen Verfahren zur Charakterisierung dieser Proteine sollen neue, einsatzfähige Proteinquellen erarbeitet werden.

 

Mit der Entwicklung von Verarbeitungstechnologien und -verfahren können Endprodukte mit attraktiven sensorischen, techno-funktionellen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften gefunden werden. 

ProVeTchi will die Verwendung alternativer pflanzlicher Proteine fördern.



Die Vision


Unsere Vision betrifft die Lebensmittelwirtschaft der Zukunft. Mit einer immer weiter steigenden Nachfrage nach Proteinen wird weltweit gerechnet. Diese Nachfrage kann nicht mit industriell hergestellten Tierprodukten bewältigt werden.

 

Die großen Lebensmittelunternehmen brauchen jetzt schon eine Strategie, um diese Investitions- und Produktionsvolumen zu bewältigen. Auch stellt sich die Frage, inwiefern die Unternehmen in der Lebensmittelbranche planen, von dem steigenden Interesse an pflanzlichen Proteinen zu profitieren.


Das Netzwerk leistet einen Beitrag zur gesunden Ernährung und darüber hinaus zur Förderung einer regionalen Landwirtschaft durch neue, nachhaltige Absatzmärkte.


Im Netzwerk wird die Entwicklung von Produkten angestrebt, die eine Kombination verschiedener Proteinquellen beinhalten, sodass sich limitierende Aminosäuren ergänzen. Dies beinhaltet gleichfalls auch die Suche nach hochwertigen, möglichst unverarbeiteten Proteinen anstelle von Konzentraten, Isolaten oder Hydrolysaten zur Erhöhung der entsprechenden Funktionalitäten.

 

Innerhalb des Netzwerks sollen darüber hinaus entsprechende Testverfahren zur Bestimmung der ernährungsphysiologischen Qualität (z.B. Zellkulturen) entwickelt werden. Innovative analytische Verfahren können einen deutlichen Innovationsschritt bedeuten und die Einsatzmöglichkeiten pflanzlicher Proteine aufgrund der verbesserten Kenntnis ihrer Struktur und Zusammensetzung maßgeblich fördern.


Die Inhalte


Durch die Einbindung vielfältiger Partner in das Netzwerk wird die komplette Wertschöpfungskette, beginnend bei der Rohstoffauswahl/ -charakterisierung, der Rohstofferzeugung über die verschiedenen Proteingewinnungs- und –aufbereitungs, sowie –analyseverfahren bis hin zur finalen Produktentwicklung und Einsatz der gewonnenen Proteine abgedeckt. Hierbei werden Neuentwicklungen und Innovationen in allen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette angestrebt und erwartet, damit eine gesamtheitliche Verbesserung im Bereich pflanzlicher Proteine erzielt werden kann. Leitbild ist die moderne, nachhaltige Ernährung in den westlichen Industrieländern.

 

ProVeTchi trägt zur Identifikation neuer geeigneter Proteinquellen bei, die in hochwertigen Lebensmittelprodukten für unterschiedliche Zielgruppen zum Einsatz kommen. Die Netzwerkpartner helfen diese zu identifizieren, zu erschließen und geeignete Isolier-, Aufbereitungs-, Modifizierungs- und Verarbeitungstechnologien zu entwickeln.

 

Eine gesunde Ernährung, die umweltverträglich ist, gehört zu den wichtigen Aufgaben jeder Sozialpolitik.

Adipositas und ihre Folgen gehören weltweit zu den zentralen ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen. In Deutschland sind 66 % der Männer und 51 % der Frauen übergewichtig oder adipös. Gesundheitliche Folgen sind unter anderem Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall, bestimmte Krebs- und degenerative Erkrankungen. Proteinbasierte Lebensmittel auf pflanzlicher Proteinbasis gewinnen aufgrund der hohen Verbrauchernachfrage, Versorgungssicherheit und dem großen Interesse der Lebensmittelindustrie für die Herstellung proteinbasierter Lebensmittel zunehmend an Bedeutung.


Leguminosenanbau in Europa zur Wettbewerbsfähigkeit führen


Stellungnahme des Rates für nachhaltige Entwicklung vom 1. Februar 2013

In ihren Reformvorschlägen sieht die EU-Kommission in der zunehmenden Konzentration auf wenige fest etablierte Fruchtarten und der damit einhergehenden Verengung der Fruchtfolgen ein erhebliches Risiko für die langfristige Stabilität landwirtschaftlicher Systeme. In der Folge dieser Entwicklung steht eine seit Jahrzehnten brachliegende Forschung und Pflanzenzucht zur Pflanzenfamilie der Leguminosen. Die biologische Stickstofffixierung über deren Anbau ist eine wesentliche Quelle der Stickstoffdüngung im ökologischen Landbau. Sie wird zukünftig auch bei der Entwicklung der konventionellen Kreislaufwirtschaft von Bedeutung sein. Gleichzeitig stellen die Leguminosen das Eiweißfutter für die Tierhaltung zur Verfügung. Aufgrund des fehlenden Fortschritts in der Züchtung von Körnerleguminosen ist jedoch das Artenspektrum in der Fruchtfolge und das Angebot an pflanzlichem Eiweißfutter kleiner als potenziell möglich. In Deutschland und in den gemäßigten Klimazonen von Mittel- und Nordeuropa sollte die Züchtung standortsangepasster Leguminosen wie Futtererbse, Ackerbohne und Lupinen stark gefördert werden, weil diese besonders gute Bodenfruchtbarkeitswirkungen haben

Der Rückstand bezüglich Produktivität, Proteinqualität, Verdaulichkeit, Krankheitsresistenz, Schädlingstoleranz, Standfestigkeit und Winterfestigkeit kann durch Züchtungsanstrengungen wieder aufgeholt werden. Im Durchschnitt geht ein betriebswirtschaftlich unproduktiver Anbau von Leguminosen auf 20% der Fläche eines ökologisch wirtschaftenden Betriebes mit Deckungsbeiträge vor Pacht einher, die gegenüber konventionellen Bewirtschaftungssystemen bis zu 20% niedriger ausfallen können. Im Zuge der GAP Reform sollte daher eine Wiederbelebung des Anbaus von Leguminosen angestrebt werden. Forschungsvorhaben zur Wettbewerbsfähigkeit einheimischer Leguminosenproduktion sollten auf Ebene der landwirtschaftlichen Einzelbetriebe durch die vollständige Berechnung von Umweltgewinnen und –verlusten entlang der Wertschöpfungskette unterstützt werden.